Freitag, 3. Juni 2016

{wo war ich eigentlich, als ich noch nicht da war?}


die da. oder wir da. 

wo war ich eigentlich, als ich noch nicht da war?

die kleine königin sitzt neben mir im auto und fragt mich so schwere sachen. denn beim auto fahren werden hier immer schwere sachen besprochen. niemand stört. niemand läuft weg. oder muss ganz dringend ganz wichtige sachen erledigen.

*

erst wollte die kleine königin also wissen,ob ich auch mal ein baby war. 
dann wollte sie wissen, wer sich da um mich gekümmert hat. 
es interessierte sie, wer sich um ihre geschwister sorgte, als die noch babys waren. 
und dann wollte sie ernsthaft wissen, warum sie nicht dabei war- und wo sie eigentlich steckte. 

ich bin getauft, aber nicht konfirmiert. ich gehe nicht in die kirche, weil ich die meisten vertreter dieser institutionen für bigott halte. 
ich kann jedem seinen glauben lassen, solange er mir den meinen lässt. 
ich halte einen menschenfreund wie jesus für möglich, denke aber auch, dass alle götter letztlich doch ein gott sind. 

also, was erzähle ich einer vierjährigen, die an monster im wald und geister im haus glaubt?! die noch eine natürliche spiritualität besitzt, die wir durchaus ernst nehmen, bis sie sich von alleine verwächst. und die das recht auf eine ernsthafte antwort  hat, wenn sie eine ernste frage stellt. 

ich erzähle ihr das, für mich, nahe liegende: 

der körper besteht aus geist und körper (fleisch) 
der körper ist das was du anfassen kannst, die seele ist dein denken und fühlen. 
und wenn du noch keinen körper hast, ist deine seele um uns drumherum oder ganz weit oben im himmel. 
du suchst dir deine familie aus, bei der du gerne leben willst. 
und wenn dort ein baby geboren wird, schlüpfst du in den körper und bist zu hause. 

war das quatsch? unsinn? eine unmöglichkeit? dummes zeug? vielleicht. niemand kann das beweisen. das gegenteil aber auch nicht. 

und ihr ganz atheistisch zu erklären, das sie ein nichts war und wenn sie stirbt ein nichts wird, kommt für mich nicht in frage. 

den kommentar der kleinen königin zu meiner ausführung will ich auch nicht schuldig bleiben:




oh jaaa, mama, dann war ich im himmel und 
habe euch ausgesucht, weil ich euch lieb habe. 


das dieses thema nicht von ungefähr kommt und sie doch einigermaßen beschäftigt haben muss, beweist das bild: 
es zeigt unser haus am wald mit gutem geist über dem dach. das fenster ganz oben gehört dem kind, das gleich darunter mir. 
der lachende kullerkeks unten rechts bin ich. 
und ja, links am haus sind echte , selbst geschriebene buchstaben aus dem gedächtnis und sollten ein PAPA werden.





1 Kommentar:

  1. Also, ich finde es perfekt erklärt, das Bild mit dem guten Geist drüber, einfach nur klasse.
    Lieben Gruß,
    Petra

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